Neuer europaweiter Referentenentwurf für neue Führerscheinrichtlinie geplant
Geplant ist für Januar 2023, wenn alles so durchgeht:
Die EU will eine neue Führerscheinrichtlinie verabschieden. Diese trifft alle Autofahrer in Deutschland und Europa. So berichtet das der ADAC. Was sich beim Führerschein und bei der Führerscheinprüfung für Fahranfänger_innen alles ändern könnte.
Anhebung der Gesamtmasse mit Klasse B
Eine wichtige Änderung könnte die Anhebung der zulässigen Gesamtmasse auf 4,25 Tonnen sein. Aktuell ist mit einem Führerschein der Klasse B ein Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen erlaubt. Besonders für Wohnmobilbesitzer könnte diese Änderung Vorteile bringen. Viele Wohnmobile haben ein Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen und dürfen aktuell mit dem „normalen“ Führerschein der Klasse B nicht gefahren werden. Das könnte sich mit der neuen Führerscheinrichtlinie ändern.
Es soll die Theorie und Praxis-Prüfung in unterschiedlichen Ländern erworben werden können
Fahrprüfung soll am Simulator stattfinden dürfen
Gefordert wird das die Praxis erst nach bestandener Theorie angefangen werden darf
Die Verkehrssicherheit erhöhen durch Refresherkurse, um Unfallzahlen zu senken
Anerkennung von B196 auch im Ausland
Die Schlüsselzahl 196 erlaubt es bereits seit einigen Jahren, mit dem normalen B-Führerschein Leichtkrafträder bis 125 ccm zu fahren. Aktuell ist das nur in Deutschland erlaubt. Durch die neue Führerscheinrichtlinie soll der B196 auch in der EU anerkannt werden. Ausfahrten über Landesgrenzen wären damit möglich.
Anpassung wegen Fahrermangel
Das Mindestalter für LKW- oder Busführerscheine könnte laut ADAC auf 18 Jahre herabgesetzt werden. In Deutschland kann die Klasse C für LKW momentan erst mit 21 Jahren, die Klasse D für Busse erst mit 24 Jahren erworben werden. Hintergrund der geplanten Änderung ist der akute Mangel an LKW-Fahrern.
Digitaler Führerschein
Weiter soll auch der digitale Führerschein eine zweite Chance bekommen. Das Ziel sei es, dass bei einer Polizeikontrolle oder bei der Autovermietung die entsprechende App auf dem Smartphone reicht. Für die Führerscheinscheckkarte ist außerdem ein QR-Code anstelle des heutigen Chips angedacht, um ihn fälschungssicherer zu machen.
Europaweite Datenbank
Um den Führerscheintourismus einzuschränken, plant die EU einige Änderungen für Alkohol- und Drogensünder. Dafür werden einheitliche Grenzwerte bei Alkohol- und Drogenkonsum angestrebt, die Punktesysteme in den verschiedenen Ländern sollen angeglichen und die Führerscheindaten aller EU-Bürger in einer europaweiten Datenbank gespeichert werden. Das soll Polizeikontrollen erleichtern. Die Länge des Führerscheinentzugs soll vereinheitlicht und gegenseitig anerkannt werden. Ein in Italien verhängtes Fahrverbot würde dann auch in Deutschland gelten.